Tragische Wendung: Wenige Tage vor der britischen Wahl ist es dem Labour-Chef Corbyn gelungen, den Rückstand auf Mays Konservative zu verringern – bis ihm ein Fauxpas unterläuft.

Etwas nicht zu wissen ist absolut verständlich und wird auch von Journalisten akzeptiert. Sie sollten nur professionell uns selbstbewusst damit umgehen können. Corbyn wäre sicherlich anders aus dieser Situation herausgekommen, hätte er anders agiert.

Am Morgen nach der großen Fernsehdebatte unterlief Jeremy Corbyn, was er am Abend zuvor hatte verhindern können: ein Aussetzer, ein Augenblick größter Peinlichkeit, der das Zeug hat, Mehrheiten zu verändern. Als der Labour-Chef in einer Radiosendung nach den Kosten seines Kinderbetreuungsprogramms gefragt wurde, das er am Dienstag vorstellen wollte, fiel ihm die Zahl nicht ein: „Es wird, äh, es wird offenkundig eine Menge kosten.“ Ja, aber wie viel?, setzte die Moderatorin nach. „Ich sage es Ihnen gleich“, stotterte er. Die Moderatorin hielt fest, dass er jetzt gerade in seinem iPad nachschaue. Corbyn sagte: „Können wir später darauf zurückkommen?“ Darauf entgegnete die Moderatorin, wenn der Oppositionsführer eines seiner wichtigsten Wahlversprechen nicht beziffern könne, sei dies „nicht sehr inspirierend für die Wähler“. Schließlich demütigte sie ihn noch mit den Zahlen und fragte, ob sie in seinen Ohren „ungefähr korrekt“ klängen. „Es klingt korrekt“, antwortete Corbyn matt.

„War das der Moment, der die ohnehin geringen Chancen der Labour Party zunichte gemacht hat?“ fragt die FAZ heute.

Corbyn, der vor wenigen Wochen als hoffnungsloser Außenseiter gestartet war und von den meisten Kommentatoren als unwählbar dargestellt wurde, schlug sich gut. Letztendlich reichte es aber nicht mehr für den Wahlgewinn.

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